Vorangegangene Entwicklung
Die Eurasier Zucht ist eine junge Zucht. Knapp 50 Jahre dauert die Phase von der Rassebildung und Rassefestigung bis zur heutigen Zeit.
Als Rasse anerkannt wurde der Eurasier 1973, von da ausgehend erscheint die Zuchtzeit noch kürzer und macht deutlich, dass die Zeit der Rassefestigung noch nicht abgeschlossen sein kann.
Die Ausgangspopulation geht auf wenige Gründertiere zurück und auch in der jüngeren Vergangenheit wurden nur selten neue, nicht verwandte Tiere der Stammpopulation hinzugefügt.
Früh spalteten sich im Laufe der Zeit Gruppierungen von bestehenden Vereinen ab, so dass sich im In- und Ausland eine Vielzahl verschiedener Populationen in größeren und kleineren Vereinen und Dachverbänden bis hin zu denen von Einzelzüchtern bildeten.
Situation heute
An sich ist diese Entwicklung von Teilpopulationen nicht zu kritisieren; als problemtisch daran muss nur gewertet werden, dass zwischen ihnen recht häufig völlige Isolation eintrat und dort zum Teil individuelle Auslegungen des Standards zu verschiedenen Typen des Eurasiers führten. Der genetischen Drift war Tür und Tor geöffnet.
Sehr schnell galt für den Eurasier, was für alte etablierte Rassen im Zuge der „Reinrassigkeit“ heute üblich ist: die Zuchtbücher wurden geschlossen: Auszucht, das heißt Einbringen nichtverwandter Tiere, zugunsten der genetischen Erweiterung bzw. Genvariation fand/findet kaum oder nur eingeschränkt statt.
Zusammenarbeit zwischen Vertretern verschiedener Dachverbände fand/findet nicht statt.
Der Einsatz gesunder Registerhunde mit überprüftem eurasiertypischem Wesen und Erscheinungsbild führte bei den „Rassefanatikern“ zu erheblichen Einsprüchen.
Möglichkeiten
Viele heute existierende Teilpopulationen der Eurasier gehen auf wenige Gründertiere zurück. Die erneute Einkreuzung geeigneter Hunde der Ausgangsrassen erweitert den Genpool um ein Vielfaches. Bei vorurteilsfreier Zusammenarbeit liegt gerade hier die Chance einer Verbreiterung der Zuchtbasis.
Das heutige Wissen um populationsgenetische Zusammenhänge erfordert mehr denn je eine sorgfältige Zuchtwahl und einen gezielt darauf abgestimmten Zuchtplan.
So wird das Problem vermieden, dass durch einseitige Wahl der Zuchtpartner – leider immer häufiger durch den Ausstellungserfolg bestimmt – eine genetische Verarmung mit all den ungewollten Effekten der Homozygotierung eintritt.
Unser Weg PRO EURASIER
Um zum genetisch reicheren und somit im Hinblick auf die Zukunft gesundheitlich stabilem Eurasier zu kommen, werden wir folgende Schritte gehen:
- gezielte Zusammenarbeit mit allen am Eurasier ernsthaft Interessierten
- darauf aufbauende sinnvolle Kombination bei Anpaarung der Zuchttiere
- Einbringen gesunder Vertreter der Ausgangsrassen, die phänotypisch die Zielrichtung Eurasier erkennen lassen
- anschließende Verdrängungszucht zurück auf den Eurasier
Vorteile wie Fitness, Gesundheit und Instinktsicherheit gilt es zu erhalten, nur so bleibt der Eurasier das, was in seinem Umfeld immer wieder zur Faszination führt.
Die Gesamtheit dieses Zuchtzieles ist weder leicht, noch von heute auf morgen zu erreichen.
Aber PRO EURASIER hat hierin seine Zielsetzung gefunden, alles Andere wäre uns nicht gut genug.
Erste Schritte
Nach genauer Analyse der heutigen Situation und Kontaktaufnahme zu vielen Eurasier-Vereinigungen und Züchtern, sind Anfänge getan. Erfreulicherweise finden sich erstaunlich viele neue Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit. Dadurch können Populationen zusammenkommen, die sich seit der Entstehung des Eurasiers getrennt entwickelt haben.
Neben einer guten Basis von gesunden Zuchttieren stehen interessante Vertreter der Ausgangsrassen und deren Nachkommen zur Verfügung!
Welpen aus solchen Verpaarungen können später zur Erweiterung der Zuchtbasis beitragen. Nicht nur züchterisch werden sie für uns eine interessante Bereicherung sein.
Jeder Wurf der PRO EURASIER Zucht stellt einen geplanten Schritt zur Weiterentwicklung der Rasse dar.